Das Verständnis grundlegender Begriffe ist der erste Schritt in die Welt der eigenen Energieerzeugung. Vom Solarpanel auf dem Dach bis zum Windrad im Garten – jede Form der Energiegewinnung bringt eigene Fachtermini mit sich. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Begriffe, die jeder Interessent für alternative Energiegewinnung kennen sollte.
Kilowattpeak
Kilowattpeak (kWp) bezeichnet die Spitzenleistung, die eine Photovoltaikanlage unter idealen Bedingungen erzeugen kann. Dieser Wert ist entscheidend, um das Potenzial einer Solaranlage einzuschätzen. Bei der Planung einer solchen Anlage dient das kWp als Maßstab, um die Größe und die benötigte Anzahl der Solarmodule zu bestimmen. Ein Modul mit einer Leistung von 1 kWp kann, abhängig von Standort und Sonneneinstrahlung, über ein Jahr verteilt etwa 800 bis 1.200 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. Diese Größe hilft, die Investitionskosten ins Verhältnis zur erwarteten Energieausbeute zu setzen.
Praktisch geplant: Ein Rechenbeispiel für alle Photovoltaikanlagen-Interessenten
Um das Ganze greifbar zu machen, folgt nun ein Rechenbeispiel: Stellen wir uns vor, ein Haushalt möchte seinen jährlichen Strombedarf von 4.000 kWh decken. Angenommen, die durchschnittliche Sonneneinstrahlung am Standort ermöglicht eine effektive Jahresproduktion von 1.000 kWh pro installiertem kWp. Daraus ergibt sich, dass der Haushalt eine Anlage mit einer Gesamtleistung von 4 kWp benötigt, um seinen Jahresbedarf zu decken. Für die Installation bedeutet dies, dass, abhängig von der Effizienz der einzelnen Solarmodule, möglicherweise 12 bis 16 Module benötigt werden, da jedes Modul eine Leistung von etwa 250 bis 330 Watt peak hat.
Kilowattstunde
Kilowattstunde (kWh) misst, wie viel Energie über Zeit verbraucht wird. Ein Gerät mit einer Leistung von 1 Kilowatt (kW), das eine Stunde lang läuft, verbraucht 1 kWh. Dieser Wert ist unerlässlich, um den Energiebedarf eines Haushalts zu berechnen und die Effizienz von Energieerzeugungsanlagen zu bewerten. Die kWh ist ebenso wichtig, um die Wirtschaftlichkeit von selbst erzeugtem Strom zu verstehen. Sie bildet die Grundlage für die Berechnung der Stromkosten und möglicher Einsparungen durch die eigene Energieerzeugung.
Einspeisevergütung
Einspeisevergütung ist der Betrag, den Energieversorger für den ins Netz eingespeisten Strom aus erneuerbaren Quellen zahlen. Dieses Konzept ermöglicht es Haushalten, nicht nur ihren eigenen Energiebedarf zu decken, sondern auch mit überschüssigem Strom Geld zu verdienen. Die Höhe der Vergütung variiert je nach Land und Anbieter. Die Kenntnis und das Verständnis der aktuellen Einspeisetarife sind entscheidend für die Berechnung der Rentabilität einer Anlage zur Energieerzeugung.
Autarkiegrad
Der Autarkiegrad gibt an, welcher Anteil des Energiebedarfs durch die eigene Erzeugung gedeckt wird. Ein hoher Autarkiegrad bedeutet weniger Abhängigkeit von externen Energieversorgern und Schwankungen bei den Energiepreisen. Die Berechnung des Autarkiegrads hilft, die Effektivität von Investitionen in die eigene Energieerzeugung zu bewerten und langfristige Ziele für die Energieunabhängigkeit zu setzen. Es zeigt auch, wie gut eine Anlage an den individuellen Energiebedarf angepasst ist.
Zum besseren Verständnis ein Beispiel: Eine Familie in einem Einfamilienhaus hat einen jährlichen Strombedarf von 4.000 kWh. Um eine möglichst hohe Autarkie zu erreichen, entscheiden sie sich für eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 5 kWp. Angenommen, diese Anlage kann jährlich 5.000 kWh Strom erzeugen, basierend auf ihrer geografischen Lage und durchschnittlichen Sonneneinstrahlung. Dies bedeutet, dass die Familie ihren gesamten Strombedarf decken und sogar einen Überschuss von 1.000 kWh erzielen kann. Der Autarkiegrad wäre in diesem Fall 100%, da der gesamte Energiebedarf intern gedeckt wird, plus ein Überschuss, der ins Netz eingespeist oder anderweitig genutzt werden könnte.